Aachener Pfalzkapelle – Rekonstruktion des Grundrisses
Experiment im Feld: Die Maßfigur
Die Auswertung eines eigenen Aufmaßes der Aachener Pfalzkapelle aus dem Jahr 2004 war in der Folge die Grundlage für den Nachweis einer einfachen Baugeometrie gewesen, die jedoch zunächst den umfassenden maßstäblichen Zusammenhang aller Bauteile nicht klären konnte.
Weitere Untersuchungen der Baumaße in der Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jan Pieper führten im Jahr 2016 zu der Erkenntnis, dass die karolingische Kirche in Aachen mit dem römischen Fuß – allerdings in einer dezimalen Zollteilung – errichtet worden sein muss. Das praktische Abstecken der Baumaße im Maßstab 1:1 mit dem Einsatz einer Maßfigur aus zwei verschränkten Quadraten von 119 Fuß (= 7 x 17 Fuß) ermöglichte erstmals den vollständigen Nachweis aller Baumaße des Grundrisses.
Der Aufriss des karolingischen Zentralbaus weist nach dieser Theorie insbesondere Bauhorizonte auf, die modular aufeinander folgen und auf 12/10 des römischen Fußes zurückzuführen sind. Sie sind am Bauwerk in der Form von Gesimssteinen, Bogenscheiteln und ähnlichen Befunden nachweisbar. Die Forschungsergebnisse wurden 2017 in Form des Buches „Thron und Altar, Oktogon und Sechzehneck“ publiziert.
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