SoSe 2019 | Fortezza da Basso

  Fortezza da Basso Perspektive der Arsenale Urheberrecht: © Hendrik Hermans
 
 

Fortezza da Basso: Transformation der Messe Florenz

Masterthesis von Hendrik Hermans

Die Fortezza da Basso liegt am nördlichen Rand der Altstadt von Florenz und beherbergt seit den 1970er Jahren die Messe Florenz. Errichtet wurde die polygonale Festungsanlage als Trutzburg der Medici im 16. Jahrhundert von Antonio da Sangallo dem Jüngeren. Die Fortezza ist ein frühes Beispiel für den pentagonalen Festungsgrundrisse und war Vorbild für zahlreiche nachfolgenden Festungsbauten in ganz Europa. Der Entwurf Sangallos sah ursprünglich eine idealgeometrische pentagonale Anlage vor, wurde jedoch aufgrund topgrafischer Bedingungen und des Verlaufs der Stadtmauer angepasst, so dass ein ungleichmäßiges Pentagon entstand.

Nach Fertigstellung der monumentalen Anlage wurde diese nie aktiv als Trutzburg genutzt und verblieb als Abbild der politischen und gesellschaftlichen Ordnung unter den Medici als Teil der Stadtstruktur erhalten. Bis in die 1970er Jahre wurde das Areal militärisch genutzt, bevor es der Messenutzung überführt wurde. Die Idealentwürfe Sangallos für die innere Struktur der überdimensionierten Festungsanlage wurden nie realisiert, so dass sich dort eine lose Streuung an Gebäuden entwickelte, die sich an unterschiedlichen zeitlichen Strukturen orientiert. Diese zeitliche Schichtung des Bestands reicht dabei von antiker Zeit bis in die 1990er Jahre.

Nach einer Analyse der Bestandssituation entstand eine bereinigte Collage als Grundlage des Entwurfs. Die Eingriffe in diese Collage konzentrieren sich darauf, die gewachsene Struktur und ihre Ordnung wieder lesbar zu machen, indem eine Dichte erzeugt wird, die den idealstädtischen Charakter des Ortes wieder hervorbringt. Der Entwurf setzt sich aus den drei Bausteinen Ring, Halle und Turm zusammen, die neuen Raum für die Messe schaffen, Plätze definieren und über die Mauer hinweg Sichtbarkeit und Orientierung garantieren.

 
 

Betreuung

Univ-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat (Prüfung)
Jun.-Prof. Dipl.-Ing. Carolin Stapenhorst Ph. D. (Co-Prüfung)