FF | Blaue Architektur
Natürliches Ultramarinblau, aus Lapislazuli gewonnen, ist eines der teuersten Pigmente der Welt. Als Farbe des Himmels omnipräsent, wohnt dem Blauen stets etwas Göttliches, Mystisches, Weites, etwas Unfassbares, Immaterielles inne.
Die Bedeutung der Farbe Blau in Kunst und Literatur ist wohlerforscht: So findet sie sich etwa ab dem 12. Jahrhundert immer wieder in ikonographisch höchst aufgeladener Form in der Darstellung des Mantels Mariens; die romantische Literatur ist gar untenwegt auf der Suche nach der „blauen Blume“.
Das Blau in der Architektur hingegen, offenkundig enorm selten verwandt, ist bisher nie umfassend betrachtet worden. Dabei ist die Entscheidung für ein blaues Haus in der Regel keine selbstverständliche oder gar zufällige, schließlich ergibt sich die blaue Farbe in den meisten Fällen eben nicht aus dem grundsätzlichen Baumaterial, sondern wird artifiziell appliziert durch Auftrag von Farbe, Putz oder Glasur.
Ziel des über mehrere Semester angelegten Forschungsfeldes ist das Suchen und Finden, Deuten und Dokumentieren blauer Architektur, und zwar kultur- und epochenübergreifend bis in die Gegenwart. Dabei werden wir uns auf ganz unterschiedlichen Maßstabsebenen – von städtebaulichen Ensembles über Einzelbauten bis hin zu Innenausstattungen – bewegen.
Wann und warum ist ein Raum, wann und warum ist ein Haus blau?
Modul
Forschungsfeld
M.Sc. | 2. und 3. Semester
Termine
Einführung: Mittwoch, 15. Mai 2019, 15 Uhr, Bibliothek AGes
Betreuung: Mittwochs, 14 bis 17 Uhr, Termine über myReiff, Bibliothek AGes
Abgabe: Mittwoch, 21. August 2019
Dozentin