M2.2 | Von Nähe und Ferne

  Schweizer Botschaft in Addis Abeba, Äthiopien Urheberrecht: © Schweizer Bundesamt für Bauten und Logistik (mod.)  

Neubau der Schweizer Botschaft in Äthiopien


Im Rahmen des zweisemestrigen Entwurfsprojektes werden wir neue Perspektiven für die Schweizer Botschaft in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, erarbeiten und damit den architektonischen Dialog zweier vollkommen unterschiedlicher Kulturen neu eröffnen. Das Baufeld beherbergt bereits jetzt die Schweizer Landesvertretung in Form mehrerer in vielfacher Hinsicht unzureichender Einzelgebäude. Diese sollen durch eine überzeugende, neue Gesamtanlage aus Botschaft und Residenz mit angemessenem Raum-, Repräsentations- und Sicherheitskonzept ersetzt werden.

Botschaftsbauten repräsentieren das Land ihrer Provenienz in sichtbarer und unmittelbarer Weise und stellen damit genuine Exportarchitekturen dar. Gleichzeitig sind sie aber auch Importarchitektur, entstehen sie doch in einem zu diesem häufig völlig konträren kulturellen, klimatischen und (städte-)baulichen Kontext. Wie kann es gelingen, das Phänomen dieser Entkontextualisierung zu überwinden? Wodurch wird eine reine Transfer-Architektur zu einer Architektur des Dialogs, oder anders ausgedrückt: Wie implementiert man eine Architektur der „Swissness“ in den Kontext einer ostafrikanischen Hauptstadt mit subtropischem Klima? Wie ist das Wesen des Dialogischen wiederum mit dem Wesen des Verschlossenen und Abgeschiedenen, das einem Botschaftsbau stets einbeschrieben ist, ja einbeschrieben sein muss, vereinbar?

In Teams aus jeweils zwei Studierenden werden wir uns auf die Suche nach einer angemessenen architektonischen Antwort auf die räumlichen, funktionalen und atmosphärischen Fragestellungen der komplexen Bauaufgabe „Botschaft“ begeben. Übrigens hat das Entwurfsprojekt einen starken Realitätsbezug: Im Sommer 2018 veranstaltete das Schweizer Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) tatsächlich einen Wettbewerb gleichen Themas. Das erklärte Ziel der Lehrveranstaltung ist daher nicht zuletzt auch, Teilaspekte der erfolgreichen Bearbeitung eines solchen kennenzulernen.

Das M2-Projekt hat im Wintersemester 2018/19 begonnen und wird im aktuellen Sommersemester fortgesetzt.

 
 

Modul

M2.2 Hochbau
M.Sc. | 2. und 3. Semester

Termine

1. Betreuung: Dienstag, 9. April 2019, Bibliothek AGes (Termine über myReiff)
Betreuungen: Dienstags, 9 bis 12:30 Uhr, Bibliothek AGes (Termine über myReiff)
1. Kolloquium: Dienstag, 21. Mai 2019
2. Kolloquium: Dienstag, 9. Juli 2019
Endkolloquium: Freitag, 30. August 2019

Betreuung

Univ-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat
​Dipl.-Ing. Architektin Verena Hake
Dipl. Arch. Bruno Schindler