M2.1b | Weiterbauen – Vom Umgang mit dem architektonischen Bestand
Seit jeher wurden bestehende Gebäude von Architekt*innen ohne Berührungsängste weitergebaut. Modernistische Überzeugungen sowie die Zerstörungen durch die Kriege des 20. Jahrhunderts erhoben jedoch die Integrität von historischer Bausubstanz zur Norm, während nicht geschützte Gebäude oft Neubauten Platz machen mussten. Im 21. Jahrhundert wird über den Umgang mit Bestandsbauten zunehmend anders nachgedacht. Zum einen steht mit den Nachkriegsbauten ein umfangreiches, nicht immer geschütztes Erbe zur Disposition. Zum anderen wird das Bauen im Bestand immer mehr als nachhaltige und ressourcenschonende Alternative zum Neubau verstanden.
In diesem Spannungsfeld soll der Umgang mit dem architektonischen Bestand in einem entwurfsorientierten M2 geübt werden. Hierbei muss auf die zu behandelnden Gebäude planerisch, baukonstruktiv und vor allem kompositorisch eingegangen werden. Nicht selten kommt das Bauen im Bestand einem plastischen Arrangement nahe. Im ersten Semester soll diese Art des Entwerfens (möglichst) von Zweiergruppen in drei kleinen Entwürfen intensiv geübt werden. Anhand von Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten (Mittelalter bis Nachkriegsmoderne) sowie vorgegebenen Nutzungen sollen verschiedene Umgangsweisen mit Bestandsgebäuden – Einfügung, Hinzufügung, Gegenüberstellung oder kritische Rekonstruktion – erprobt werden. Im zweiten Semester werden die Teilnehmenden einen der Entwürfe erweitern und bis ins Detail ausarbeiten.
Modul
M2.1b Entwurfsprojekt
M.Sc. | 2. und 3. Semester
Termine
Fortsetzung des M2-Projekts aus dem vergangenen Semester.
Dozent*innen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat
Felix Martin, M. Sc. RWTH
Tim Scheuer, M. Sc. RWTH (Lehrbeauftragter)
Dr.-Ing. Tobias Glitsch (Gastkritiker)