WiSe 2021/22 | Terroir Mosel

  Perspektive Hof Urheberrecht: © Kathrin Weis
 
 

Terroir Mosel – Erweiterung eines Weingutes im vernakulären Kontext der Denkmalzone in Ediger-Eller

Masterthesis von Kathrin Weis

Mitten im engen und historischen Ortskern Ediger-Ellers befindet sich das Familienweingut Haupts, das etwa drei Hektar Rebfläche bewirtschaftet. Zum baulichen Ensemble gehören drei denkmalgeschützte Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert sowie drei Nebengebäude, die als Lager und Garagen genutzt werden. Die Fachwerkhäuser werden in den Obergeschossen als private Wohnungen oder für Gästezimmer genutzt, gruppieren sich um einen zentralen Innenhof und sind in die Abläufe des Weingutes integriert.

Aufgrund des Strukturwandels der Winzerbetriebe an der Mosel wächst die bestehende Produktion jährlich, wodurch die vorhandenen kleinteiligen Produktionsräume im engen Ortskern nicht mehr ausreichen. Zudem steht das Weingut kurz vor einem Generationswechsel, sodass neben einer notwendigen Erweiterung des Bestands auch der Gedanke an eine Neustrukturierung im Raum steht. Um die betrieblichen Abläufe zu optimieren, das Produkt Wein mehr in den Mittelpunkt zu stellen und die historische Bausubstanz des Ensembles aufzuwerten sowie zu inszenieren, wird die Produktionsstätte vom Verkaufsort getrennt. Letzterer wird durch den Neubau einer Herberge ergänzt.

Die Priorität besteht darin, sich in den historisch gewachsenen Ortskern einzufügen und das denkmalgeschützte Ensemble sinnvoll zu ergänzen. Den zwei bestehenden Wohngebäuden wird daher neben dem bereits existierenden Gästehaus ein weiteres Gebäude genübergesetzt, das ebenfalls als Herberge fungiert. Es nimmt Elemente des Gästehauses wie die Kubatur, den Sockel, die Öffnungen, Satteldach etc. auf und stellt somit ein Pendant zum Bestand dar. Durch den Einsatz von Stampflehm auf einem sichtbaren Betonsockel fügt sich der Neubau ein und setzt sich gleichzeitig von der bestehenden Materialität der umgebenden Gebäude ab.

Durch eine öffentliche, immer durchquerbare Passage werden die beiden Gassen, welche das Weingut umschließen, verbunden. Dieser Durchgang wird durch die Ausstellung von Produkten, Geräten und Infotafeln rund um den Weinbau ergänzt. Der zwischen Bestand und Neubau gelegene, an die Passage anschließende Hof dient als Verteiler, von dem aus die einzelnen Räume des Verkaufs, der Präsentation, der Verkostung sowie des Ausschanks zugänglich sind.

 
 

Betreuung

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat (Prüfung)
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Raabe (Co-Prüfung)
Dipl.-Ing. Architektin Verena Hake