WiSe 2021/22 | "Drei Könige" Rheinfelden, CH

  Außenperspektive Urheberrecht: © Hans Simon Becker-Wahl
 
 

"Drei Könige" Rheinfelden, CH

Masterthesis von Hans Simon Becker-Wahl

Durch die unmittelbare Verbundenheit von Architektur und Ort entsteht zwischen beiden ein untrennbares Band, aus dem sich weder die eine noch der andere so einfach herauslösen lässt: Der Kontext. Beim ehemaligen Gasthaus "Drei Könige" hat sich dieser seit der Erbauung im 18. Jahrhundert – und besonders in den Jahrzehnten der 1970er und -80er Jahre – wesentlich verändert, ohne dass sich in der Folge die Architektur angemessen an ihre veränderte Umgebung angepasst hätte.

Zu Zeiten der Grundsteinlegung des Gasthauses – damals noch eine Taverne – war es Pionier einer neuen städtischen Disposition vor den Toren der Stadt, außerhalb der gesicherten Mauern. Das Gebäude widersetzte sich großen Antipathien und bedeutete den Auftakt der Stadterweiterung Rheinfeldens in ihr Umland.

Der Bau der Bahntrasse Basel-Zürich und die Errichtung der Schnellstraße waren die ersten großen Eingriffe in den Kontext des Gasthauses und wandelten die Situation von einem vorstädtischen, landschaftlichen Gebiet in eine urbane Gegend. Spätestens mit der Unterführung der Bahntrasse und der damit einhergehenden Tieferlegung der Zürcherstraße sowie der Errichtung der Wohnhochhäuser auf dem Gebiet des ehemaligen Kurparks verschwand der bauzeitliche Charakter des Gasthauses in Gänze. Seine Adressbildung wurde zunehmend schwierig und der ursprünglicher Kontext verschwand, während ein neues, urbanes und vom Verkehr geprägtes Umfeld seine Stelle einnahm.

Die Lösung dieses Konflikts, die Adressierbarkeit sowie die Einfügung des Gasthauses in seinen neuen Kontext sind die zentralen Aufgaben der Entwurfsarbeit.

 
 

Betreuung

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat (Prüfung)
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Anne-Julchen Bernhardt (Co-Prüfung)
Dipl.-Ing. Architektin Verena Hake (Betreuung)